Vernetzen unter Aufsicht

Wenn Spaziergänge von der Polizei begleitet werden

Wie Vernetzen unter Polizeiaufsicht?

Die Veröffentlichung der Montagsspaziergänge in diversen Telgram-Gruppen sind Fluch und Segen zugleich.

Segen deswegen, weil viele Menschen, die bisher von den Netzwerken vor Ort keine Ahnung hatten, jetzt die Chance haben Kontakt aufzunehmen.

Fluch deswegen, weil zum einen sicherlich versucht wird, Spitzel einzuschleusen. Zum anderen kann es passieren, dass die Spaziergänge bis in den kleinsten Feldweg hinein von Polizeiautos verfolgt werden. Dies ist keine Atmosphäre, in der man entspannt miteinander Reden und Netzwerken kann, auch ein Spaziergang zu einem Ort im Warmen ist unter diesen Umständen nicht zu empfehlen.

Was tun?

Immerhin kann die Polizei nicht überall gleichzeitig sein. In Feldkirchen waren letztens zwei Zivilfahrzeuge und zwei Einsatzfahrzeuge, insgesamt also 8 Polizisten, die bis in den kleinsten Feldweg mit strahlenden Scheinwerfern den Spaziergängern hinterhergefahren sind.

Uns ist klar, dass, sobald diese - irgendeinen - Regelverstoß bemerken, sofort handeln und die Personalien aufnehmen werden. Deswegen auch die Dauerbeobachtung, neben dem gewollten Störeffekt.

Ein Regelverstoß ist immer, wenn eine Versammlung unangemeldet stattfindet. Deswegen muß eine Gruppe auch wirklich spazierengehen und nicht in großem Kreis unter vollem Polizei-Scheinwerferlicht stehenbleiben.
Weitere Regelverstöße können bei künftig verschärften Personenzahl- und Zusammenkunftsbeschränkungen geahndet werden, das ist uns bspw. letztes Jahr passiert, als sich an einem Treffpunkt unvorsichtigerweise ein Gesprächskreis gebildet hat.

Eine Idee, dem zu begegnen, wäre folgendermassen:

Die Montagsspaziergänge "nur" als Kontaktaufnahmemöglichkeit sehen und die eigentliche Vernetzung im Nachgang, organisiert über E-Mail oder Telefon machen.

Vorbereitete Zettel, auf denen die Kontaktdaten des Netzwerkes stehen und die Möglichkeit, dass der Interessent die wichtigen Daten (Name, Vorname, Wohnort, E-Mail, Telefon, Interessen und Fähigkeiten) einträgt.

Bereits eine halbe Stunde vor Termin halten sich locker verteilt in der Umgebung die "alten" Netzwerkmitglieder (Begleiter) in der Nähe oder in erlaubter Formation am Treffpunkt auf. Vermutlich gibt es zu diesem Zeitpunkt auch schon Polizeibeobachtung.

Wenn jetzt Neuinteressenten kommen, dann schnappt sich - sofort - ein "Begleiter" eine Gruppe in erlaubter Größe und Zusammensetzung und geht mit dieser - sofort - spazieren, ohne dass diese Gruppe sich versammelt. Dieser Begleiter händigt die Zettel aus, informiert die Neulinge dann über das Netzwerk, avisiert das eigentliche Vernetzungstreffen und nimmt die Kontaktdaten auf (Einsammeln der ausgefüllten Zettel). Nebenbei prüft der Begleiter die Authentizität der Interessenten. Der Spazierweg sollte für jede der Kleingruppen verschieden sein und so beschaffen, dass es darin Engstellen gibt, in denen kein Auto folgen kann.
Man beachte, dass wir auch den Einsatz eines Pärchens als "Aufklärer" und eine Person, die sich unbekannterweise an den Tross rangehängt hat (mit FFP2-Maske), beobachtet haben. Also, immer auch ein Auge darauf haben, ob und wie observiert wird.

Dieses Format benötigt aber gute Vorbereitung:

- Ein Team von 5 bis 10 "Begleitern", die das Konzept verstehen und eigenständig handeln und erklären können

- Ausgedruckte Kontaktzettel (zur Not Notizblock) und etwas zu schreiben bei jedem der Begleiter

- Überlegung zu den Wegen, die man mit den Leuten gehen kann (evtl. abhängig davon, wo diese herkommen)

- Ggf. schon Treffpunkt und Termin für den eigenlichen Vernetzungsspaziergang.

Weitere Hinweise und Ideen sind herzlich willkommen.