Momentan entstehen sehr viele Initiativen, Gemeinschaften, Bürgerbegehren usw. Es werden in unserer Region überall Veranstaltungen angeboten.

Einen Veranstaltungskalender pflegt der Demokratische Kalender. Veranstaltungsmeldungen (mit Bild, wenn möglich) an veranstaltung@demokratischer-kalender.de. Auch in Telegram findet man Demotermine.

Eine Sonderrolle nehmen die sogenannten Montagsspaziergänge ein. Es handelt sich hier um spontane Spaziergänge interessierter Bürger meistens Montags um 18 oder 19 Uhr vor den jeweiligen Rathäusern.

Über den Zweck dieser Spaziergänge gibt es unterschiedliche Ansichten.

Manche sind der Meinung, dass es wichtig ist Masse zu zeigen und öffentlichkeitswirksam durch die Strassen zu ziehen. Dies kommt einer öffentlichen Versammlung/Kundgebung recht nah und gehört eigentlich als Versammlung angemeldet. Was die Behörden aber nicht verstehen ist, dass es sich um ein selbstorganisiertes Geschehen handelt und es so etwas wie eine Leitung nicht gibt, deshalb auch niemand da ist, der anmelden könnte.

Andere, und dazu gehört auch "Rosenheim steht auf", sind der Meinung, dass diese Montagsspaziergänge ausschliesslich dem Kennenlernen und Austausch der Menschen vor Ort untereinander dienen sollen. Für Demontrationen und Kundgebungen gibt es gesonderte Formate, bspw. die Mahnwachen in Rosenheim jeden Mittwoch 19:15 Uhr im Mangfallpark-Süd oder die Freiheitsallee in Prien am Chiemsee, jeden Samstag um 10:30 Uhr beim Parkplatz am Sportplatz.

Diese Kennenlern-Treffen haben in unserem Verständnis internen, nicht-öffentlichen Charakter und sind Spaziergänge im eigentlichen Sinne, ohne Außenwirkungsabsicht. Insofern betrachten wir die Meldungen über hohe Teilnehmerzahlen, obwohl bezüglich Mobilisierung erfreulich, im Sinne des Kennenlernens skeptisch. Wie will man sich schon bei 100 Menschen innerhalb von 2 Stunden untereinander kennenlernen?

Wir würden es begrüßen, wenn sich wirklich in jedem Dorf und Stadtteil die Menschen unspektakulär Vernetzen würden; es gibt genügend Themen und Probleme, die man in einem Netzwerk in Ruhe besser und effektiver lösen kann als bei einer öffentlichen Kundgebung, wo nach dem Event jeder wieder alleine für sich ist.

Insofern unterstützt "Rosenheim steht auf" Spaziergänge an frischer Luft zum Kennenlernen und Gesunderhalten ohne öffentlichkeitswirksamen Charakter.

Welche der beiden Positionen man einnimmt, ist aber immer der persönlichen Entscheidung überlassen. Aber jeder sollte sich über Zielsetzung, Wirksamkeit, Umstände und Folgen seiner Handlungen klar sein.