Kundgebung! .... und dann?

Erst denken, dann handeln.

Gerade bei altgedienten "Widerständlern" stößt man auf Unverständnis, wenn man von Netzwerkarbeit spricht. Bestenfalls wird dies als Nebeneffekt gesehen, der sowieso irgendwie passiert.

Dabei müsste nur diese eine Frage aufrichtig beantwortet werden:

Welche Wirkung soll mit Kundgebungen erzielt werden?

Oft bekommen man dann diese Antworten:

  • Politik zum Umdenken zu bewegen ("Ihr liegt falsch")
  • Macht demonstrieren ("Wir sind viele")
  • Ein Zeichen setzen ("Du bist nicht alleine")

Wenn die Annahme richtig ist, dass unsere Politikkaste nur die Befehle einer globalen Elite umsetzt, dann ist jeder Versuch, Mitglieder dieser Kaste zum Umdenken zu bewegen, sinnlos. Die Großdemonstrationen in den letzten Monaten haben ja auch gezeigt, dass die Umsetzung der Agenda genau - Null - davon beeinflußt wird.

Anzahl und Widerstandsfähigkeit der Teilnehmer wie Organisatoren geben über das Mobilisierungspotentiel in der Bevölkerung Aufschluß. Diese Information ist für die widerständigen Gruppen genauso wertvoll wie für Staatsorgane. Allerdings kann dies alleine nicht das Ziel von Demonstrationen sein. Denn konkret erreicht wurde durch diese Machtdemonstrationen genau - Nichts.

Ein Zeichen setzen kann dann nur noch bedeuten, die eigene Gemeinschaft zu motivieren. Eventuell läßt sich auch Aufmerksamkeit bei eh schon kritischen Menschen erreichen, wenn Berichte über Kundgebungen, wenn auch negatif geframed, hin und wieder in den Massenmedien auftauchen.

Für eine anhaltende Wirksamkeit muß eine Vernetzung der Menschen untereinander erfolgen. Dies ist ab einer Gruppengröße von maximal 30 Leuten nicht mehr möglich, da sich - noch dazu unter Polizeidruck - weder Kontakte knüpfen noch inhaltlich austauschen läßt.

Deswegen müssen Formate gefunden werden, in denen Kleingruppen ungestört spazieren gehen und sich optimalerweise auch an einem geschützen Ort treffen können. Wenn die Montagsspaziergänge in dieser Hinsicht organisiert werden, dann lassen sich dort zumindest die Kontaktdaten aufnehmen. Die weitere Vernetzung kann bspw. in Form von Treffen oder Wanderungen am Wochenende erfolgen.

Für die weitere gesellschaftliche Transformation ist es wichtig, dass sich in möglichst vielen Orten Gruppen von widerständigen Menschen bilden, eine Kultur des menschlichen Umganges pflegen, sich in Belangen des täglichen (Über)Lebens unterstützen und größere Themen (bsp. Impfdruck in Schulen, Bschäftigungsverbote) in das "Netzwerk der Netzwerke" einbringen, wo diese Themen von Arbeitsgruppen netzwerkübergreifend bearbeitet werden.

Wie im Regionalkonzept beschrieben, führt diese Selbstorganisation von unten mittelfristig zu einer grundsätzlichen Erneuerung unserer Gesellschaftsstruktur. Die jetzt gebildeten Ortsnetze sind die Keimzelle dafür und Anlaufstelle für  alle Menschen, die es in dem totalitären System nicht mehr aushalten, aber keine Perspektive sehen.

Es ist wie ein Pilzgeflecht, das sich mit vielen kleinen Knoten und Verbindungen unter dem Boden immer weiter ausbreitet, bis zur richtigen Zeit die Pilze an allen Stellen aus dem Boden schießen.