75 Jahre Nürnberger Kodex: Ein Veranstaltungsbericht

Erstellt von RSA |

"Rosenheim steht auf" besuchte die Gedenkveranstaltung am Samstag, 20.08.2022 in Nürnberg.

Aus ganz Deutschland, aus Österreich und der Schweiz kamen die Vertreter verschiedener Initiativen und Netzwerke, darunter auch unsere kleine Gruppe aus Rosenheim sowie auch eine Abordnung der "Juden für Aufklärung", nach Nürnberg, um dem 75-jährigen Bestehen des Nürnberger Kodex zu gedenken. Der Nürnberger Kodex ist eine völkerrechtlich verbindliche Regelung für Heilberufe, Menschen keinen Schaden zuzufügen und immer deren aufgeklärte Einwilligung einzuholen. Er wurde nach dem 2. Weltkrieg im Lichte der Gräueltaten der Nazi-Medizin entwickelt und ist heute wieder aktueller denn je.

Ehrengast und Hauptrednerin war die rumänische Jüdin Vera Sharav, selbst eine Holocaust-Überlebende, die nach dem Motto "Wehret den Anfängen" strukturelle Parallelen zwischen den Anfängen der Nazi-Zeit und den im Zuge der Corona-Plandemie umgesetzen Maßnahmen zog und vor einer Eugneik warnte, die heute global von den herrschenden Eliten im Sinne eines Transhumanismus durchgesetzt wird. Für diesen, in unseren Augen historischen, Vortrag wäre ein einheimischer Redner sofort von der Bühne weg verhaftet worden. Die Rede ist jetzt schon ein Zeitdokument und hier als Video (ab 02:05:00) sowie Transkript nachzuverfolgen.

Weitere Redner und Beteiligte waren:

Leider war die geschätzte Teilnehmerzahl von etwa 3000 Personen aus unserer Sicht dem Anlaß nicht angemessen, auch aus unserem Netzwerk hätten sich durchaus mehr Aktive aufraffen können.

Trotzdem konnten die beiden Gegenveranstaltungen, eine von der Antifa Nürnberg und eine von der "Gewerkschaft" Verdi, dem Aufgebot der Gedenkenden nicht das Wasser reichen.

Wir haben interessehalber mal bei den Gegenkundgebungen mitgehorcht: Es war übel, was hier an Hetze und Vorurteilen über die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung ausgegossen wurde. Immer wieder die Begriffe Querdenker und Rechtsextreme in einer Konnotation genannt. Anstatt, dass sich die Leute 200 Meter weiter begeben und selbst ein Bild von der Veranstaltung und den Teilnehmern machen, wurde einfach nur - über - die Gedenkenden gehetzt.

Einen "Clash der Kulturen" gab es bei der Benutzung der Toilettenanlagen eines nahegelegenen Kiosk, wo maskierte "Antifaschisten" auf unmaskierte "Querdenker" trafen ... zum Glück blieb alles friedlich, aber die empfundene Distanz zwischen den Welten, in denen die Personengruppen jeweils leben, hatte etwas Surreales.

Neben der Präsenz der "Juden für Aufklärung" und zwei jüdischen Rednern auf dem Podium (soviel zum Thema Rechtsextreme) war aus unserer Sicht die Teilnahme der "Linken Antifaschisten" aus Nürnberg bemerkenswert. Auf unsere Frage, was sie denn von ihren gegen-demonstrierenden Kollegen halten, sagten sie, dass sie diese durchaus auch persönlich kennen und die Mitglieder wohl unter großem Gruppendruck ständen und deswegen so unreflektiert handeln.

Fazit: Eine hervorragend organisierte Gedenkveranstaltung mit leider zu wenig Teilnehmern, die aber nichtsdestotrotz einen Platz in der Geschichte der neuen deutschen Widerstandsbewegung einnehmen wird.

Nachtrag: Hier ein ausführlicher Bericht der Webseite tkp.at.